In westlich geprägten Gesellschaften und Kulturen muss die sogenannte Gretchenfrage nach der Religion im 21. Jahrhundert im Plural gestellt werden. Wir leben nicht mehr im Kontext einer vermeintlich nur christlich geprägten Gesellschaft oder Kultur; verschiedene Religionen sind Teil der postmodernen multidimensionalen Lebenswelten. Ihre wachsende Präsenz und Bedeutung bilden einen Gegentrend zu den Entkirchlichungstendenzen in Europa und widersprechen den Versuchen, religiöse Dimensionen in der Wahrnehmung der ‚Wirklichkeit‘ auszublenden.
Vielfach ist das Sensorium verloren gegangen, Religionen differenziert wahrzunehmen. Sie bilden darum das Nadelöhr in der Auseinandersetzung mit Vielfalt. Bildung muss den Erwerb von Kompetenzen im Umgang mit Vielfalt und Differenz jeglicher Art ermöglichen und dadurch ein konstruktives Zusammenleben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Kompetenzen im Umgang mit religiöser Vielfalt und Differenz spielen dabei eine wichtige Rolle.
Die Tagung stellt Dimensionen religiöser Vielfalt in verschiedenen Bildungsbereichen in doppelter Hinsicht zur Diskussion: in den Perspektiven von konkreten Forschungsvorhaben und in der Gestaltung unterschiedlicher Bildungskonzepte. Sie kulminiert in der Auseinandersetzung mit interreligiöser Kompetenz in der Ausbildung von LehrerInnen in Österreich.
| Download Programm zur Tagung |
Teil 1 | Religiöse Vielfalt: Forschungen und Praxismodelle | |
09:00 - 09:05 | Begrüßung: Rektor Christoph BERGER | |
09:05 - 09:15 | Einführung in die Tagung: Thomas KROBATH | |
09:15 - 10:00 | Vortrag: Vielfalt ist das Gesetz der Erde.“ (Hannah Arendt) oder: Warum die Auseinandersetzung mit religiöser Vielfalt (über)lebensnotwendig ist. Interdisziplinäre Perspektiven auf eine globale Herausforderung Regina POLAK (Universität Wien) | |
10:00 - 10:30 | Rückfragen und Diskussion | |
10:30 - 11:00 | Kaffeepause | |
11:00 - 12:30 | Empirische Forschungsprojekte (Die Foren I - III finden parallel statt) | |
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FORUM I Umgang mit religiöser Vielfalt in der Elementarbildung
Interreligiöses Lernen im Kindergarten. Eine empirische Studie zum Umgang mit religiöser Vielfalt in Diskussion mit Kindern zum Thema Tod Eva HOFFMANN-STAKELIS (FH Düsseldorf)
Umgang mit religiöser Vielfalt in Kindergärten in Wien. Einblick in ein empirisches Maria FÜRSTALLER, Magdalena HABRINGER, Nina HOVER-REISNER
FORUM II Schul- und Unterrichts-Forschungen
Religiöse Vielfalt in der Schule. Eine Schulfallstudie Doris LINDNER, Eva KEPPLINGER (KPH Wien/Krems)
„Wie hast Du’s mit der Konfessionalität?“ – Empirische Einblicke zum evangelischen Religionsunterricht in religiöser Pluralität. Antonia LÜDTKE (Universität Kiel)
Dialog – Vielfalt – religiöse Bildung in der Schule: Thorsten KNAUTH (Universität Duisburg-Essen)
FORUM III Mapping Projects in Europe
Astrid MATTES (Vienna University)
Ulf PLESSENTIN (CERES, University of Bochum, Germany)
The ‚Religions in Finland‘ Project Tuomas MARTIKAINEN (Institute of Migration, Finland)
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12:30 - 13:30 | Mittagspause mit Buffet | |
13:30 - 15:00 | Interreligiöse Begegnung in Schule, Jugendarbeit und LehrerInnenbildung | |
FORUM IV Umgang mit religiöser Vielfalt in der Schule – Schulprojekte Drei-Religionen-Grundschule Osnabrück Claudia STURM, Schulstiftung im Bistum Osnabrück
Interreligiöser Dialog – SchülerInnen begegnen den abrahamitischen Religionen Ein Unterrichtsprojekt in der Martin-Buber-Schule in Groß-Gerau Lisa SCHÄTZLEIN, Ursula ALFLEN, Projektleiterinnen Ilse FINA, Direktorin | ||
FORUM V Religiöse Vielfalt als Chance und Herausforderung in der außerschulischen Jugendarbeit
Interreligiöse Begegnung in der Praxis konfessioneller Jugendverbände Matthias ZAUNER, Netzwerk Jugendpastoral/Katholische Jugend Österreichs
„Schaff dir (Frei)Räume!“ *peppa - Interkulturelles Mädchenzentrum Lucia ROSATI, Projektmitarbeiterin und Betreuerin
„Religion und traditionelle Konstruktion von Männlichkeit“ - Burschenarbeit im Jugendzentrum Christian HOLZHACKER
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FORUM VI Interreligiöse Begegnung in der religionspädagogischen Ausbildung Interreligiöses Lernen in Begegnung. Das Modell einer fakultativen Zusatzqualifikation für Theologie- und Ethikstudierende an der PH Heidelberg Katja BOEHME (PH Heidelberg)
Interreligiöses Lernen in Begegnung. Das Modell der Ausbildung von ReligionslehrerInnen an der KPH Wien/Krems Pavel MIKLUSCAK
Interreligiöse Begegnung im religionspädagogischen Studium. Konzeptionelle und didaktische Überlegungen anhand des Studienprojekts: Brücken zum interkulturellen und interreligiösen Dialog in Amman/Nahost Hildrun KESSLER (Evang. Hochschule Berlin), | ||
FORUM VII Beratungsmodelle interreligiösen Fragen Thomas SCHLAGER-WEIDINGER
Ursula Fatima KOWANDA-YASSIN
Beratungsstelle Extremismus (boja) Verena FABRIS Leiterin, (boja - Bundesweites Netzwerk offene Jugendarbeit)
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15:00 - 15:30 | Kaffeepause |
Teil 2 | Interreligiöse Kompetenzen in der neuen | |
15:30 – 15:45 | Einleitung in das Nachmittagsthema: Thomas KROBATH | |
15:45 – 16:15 | Befund zur Umsetzung der Interreligiösen Kompetenzen Karsten LEHMANN (KPH Wien/Krems) | |
16:15 – 17:15 | Kritisches Resumé zur Umsetzung der Vorgabe der Interreligiösen Kompetenzen in der PädagogInnenbildung NEU Moderation: Nicolae DURA Podium mit | |
17:15 – 17:30 | Tagungsabschluss: Heinz IVKOVITS und Fatima Ursula KOWANDA-YASSIN | |
17:30 – 18:00 | Möglichkeit zum Ausklang bei Tee und Kaffee | |
Für die Musik verantwortlich: Freya Hanser
TAGUNGSTEAM
Nicolae Dura, Alfred Garcia Sobreira-Majer, Heinz Ivkovits, Fatima Ursula Kowanda-Yassin, Thomas Krobath, Ingrid Kromer, Karsten Lehmann, Doris Lindner, Pavel Mikluscak, Edith Petschnigg, Susanne Scherf, Bernhard Schörkhuber, Helena Stockinger (Kooperationspartnerin KU Linz)