10.12. | 75 Jahre Menschenrechte

75 Jahre Internationaler Tag der Menschenrechte

© gemeinfrei, wikimedia

Am 10. Dezember 1948, also genau vor 75 Jahren, wurde die die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte  durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen beschlossen. Bei diesem Dokument handelt es sich um Rechte, die jedem Menschen zustehen, „ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand“ (Art. 2).

Wenn wir weltweit vermehrt Hass, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen wahrnehmen, so ist dies ein Zeichen für die Dringlichkeit, die Würde eines jeden Menschen und die Menschenrechte umso mehr einzufordern und sich entschieden für ihre Einhaltung einzusetzen.

Da Menschenrechte neben der rechtlichen und der politischen auch eine Werte-Dimension haben, kommt der Bildung eine besonders wichtige Aufgabe zu. Die KPH Wien/Krems möchte das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Menschenrechte in der Forschung, der Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie in der öffentlichen Wahrnehmung vertiefen.

Deshalb wurde eine eigene Fachstelle Menschenrechtspädagogik an der KPH Wien/Krems eingerichtet, die sich bemüht, dieses Thema innerhalb der KPH mit Projekten, Kooperations- und Vernetzungsarbeit, Veranstaltungen und Publikationen zu fördern. Sie steht bei Interesse und Fragen gerne zur Verfügung, der Fachstellen-Sprecher Paul Tarmann ist erreichbar unter: paul.tarmann[at]kphvie.ac.at

 


Ein Nachtrag vom Kompetenzzentrum für interkulturelles, interreligiöses und interkonfessionelles Lernen (Link)

Vor 75 Jahren wurde das erste Mal der Tag der Menschenrechte begangen. Das Recht eines jeden Menschen vor der Willkür einer Autorität oder eines Staates geschützt zu sein, ist aber noch immer nicht selbstverständlich. Politiker:innen und andere gesellschaftlich relevante Personen lassen sich in letzter Zeit auch in unserem Land dazu hinreißen, die Gültigkeit der Menschenrechte zu relativieren oder als nicht für alle Menschen anwendbar zu betrachten. Bei diversen Kriegen und Konflikten wird von internationalen Organisationen immer wieder die Verletzung der Menschenrechte der handelnden Parteien beklagt und oft auch vergebens eingefordert, sie einzuhalten.

Als Vertreter:innen unserer jeweiligen Religionen und Überzeugungen weisen wir auf die Grundlage der Menschenwürde in allen unseren Religionen, Konfessionen und Überzeugungen hin und sehen uns verpflichtet, diese, gerade aus unseren jeweiligen Perspektiven, auch weiterhin zu thematisieren und einzumahnen: Denn alle Menschen sind gleich viel wert, gleich bedeutend und gleich schützenswert. Niemand hat aus der Sicht unserer Religionen und Überzeugungen das Recht, dies anderen Menschen abzusprechen. Auch wenn die Menschenrechte trotz der Botschaften unserer Religionen und Überzeugungen immer wieder verletzt werden, auch wenn man sich bei der Verletzung dieser Rechte vielleicht sogar auf Religionen und Überzeugungen berufen mag – und wir dies auch nicht verhindern können; wenn also auch keine unserer Religionen und Überzeugungen vor Missbrauch geschützt sein mag, wollen wir an diesem Jahrestag umso dringender auf die Notwendigkeit hinweisen, unterschiedliche Religionen, Kulturen und Sprachen wertzuschätzen, einander auf Augenhöhe zu begegnen und die Menschenrechte zu achten.

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