Raumbildung 6

107 RaumBildung des Raumes durch Sonnenlichteintrag zu minimieren. Gleichzeitig war das Ziel, durch den zusätzlich notwendi- gen Sonnenschutz (üblicherweise Vorhänge und Jalousi- en) keine „Höhlensituation“ durch geschlossene Jalousien und Zuschaltung künstlicher Beleuchtung zu erzeugen. Die Wahl fiel auf ein Jalousien-System mit Tageslichtlen- kung, das auf Grund der Geometrie der einzelnen Lamel- len und der Lamellenstellung entsprechend der Lamellen- höhe den Durchblick auf Augenhöhe beibehalten und das Tageslicht blendfrei in den Raum – über Reflexionen an der Raumdecke – leiten. Die Lamellen mit Tageslichtlen- kung kommen an allen drei Fassadenseiten zu Einsatz, sie sind manuell steuerbar und zusätzlich mit einem Sensor ausgestattet. Künstliche Beleuchtung sollte von Anfang an so gering wie möglich im Schulalltag eingesetzt werden müssen, um die Erlebbarkeit der Veränderungen der Tageslichtfarbe im Laufe eines Tages zu garantieren, was einen erheblichen Einfluss auf Wohlbefinden und Tagesrhythmus hat. Die Planung der Belichtung wurde parallel von Beleuchtungs- berechnungen begleitet, mit der Möglichkeit, wo notwendig künstliche Beleuchtung zuzuschalten oder zu dosieren. Im Klassenraum (Position Tische) wurde auf eine gleichmäßi- ge Beleuchtung und Blendfreiheit mit den vorgeschriebe- nen Luxzahlen in Schreibtischhöhe geachtet und Kaltweiß als Lichtfarbe gewählt. In den Rückzugsnischen und im „Baumhaus“ konnte die Beleuchtungsstärke reduziert und warmweißes Licht eingesetzt werden. Material Unverhandelbare Vorgabe von Seiten der Schule und des Schulerhalters war die Verwendung von gesunden, natür- lichen, wo möglich unbehandelten und lokalen Materialien im Sinne einer ökologischen wie sozialen Nachhaltigkeit. Besondere Berücksichtigung fanden dabei die Auswirkun- gen auf das Raumklima. Idee war die Realisierung einer Holzklasse, dem Schwerpunkt der Schule und lokalen Tra- dition entsprechend. Neben Fichtenholz für konstruktive Elemente wurde hauptsächlich Föhrenholz, FEHRA und somit namens- gebend, verarbeitet. Das lokale Föhrenholz ist harzreich und in seinen Eigenschaften der Zirbe ähnlich. Es wird beschrieben, dass „die Klasse duftet“, „man kann das Holz in der ganzen Schule riechen“. Diestelöl, tlw. weiß pigmentiert, wurde zur Oberflächenbehandlung des Hol- 96 Eindrücke der Baustellenphase: Verwendung von natürlichen und gesunden Materialien wie Föhren- und Fichtenholz uns Schafwoll-Dämmung; Foto: Tischlerei Neulinger

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