Ökologische Dimension: Natürliche Lebensgrundlagen erhalten
Wie gehen wir mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen so um, dass sie sowohl uns, als auch Menschen an anderen Orten der Erde und nachfolgenden Generationen ein „gutes Leben“ ermöglichen? Als Menschen sind wir auf verschiedene natürliche Lebensgrundlagen angewiesen: Nur wenn wir saubere Luft zum Atmen, reines Wasser zum Trinken und gesunde Böden haben, die uns ernähren, können wir gut leben. Durch unsere oft ausbeuterische Wirtschaftsweise geht die Vielfalt an Pflanzen und Tieren zurück, außerdem verändert der Klimawandel unsere Lebensbedingungen maßgeblich.
Soziale Dimension: Gelungenes Zusammenleben gestalten
Wie gestalten wir als Gesellschaft unser soziales Zusammenleben so, dass es für möglichst viele Menschen lebenswert, also „gut“ ist? Im Zentrum stehen dabei die Begriffe Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Beispielsweise soll der Zugang zu Bildung, Arbeit, Gesundheitsversorgung oder die Nutzung natürlicher Ressourcen für alle, speziell auch für sozial schwächere Gruppen gegeben sein. Ebenso geht es um Chancengleichheit und Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern. Für den Zusammenhalt einer Gesellschaft sind auch Mitbestimmung und das friedliche Lösen von Konflikten wesentliche Faktoren.
Ökonomische Dimension: Sozial- und umweltverträgliche Wirtschaftssysteme organisieren
Wie gestalten wir unsere Wirtschaftssysteme so, dass sie uns Menschen unterstützen und ein gutes Leben ermöglichen und nicht umgekehrt Natur und Menschen ausbeuten? Nachhaltiges Wirtschaften ist sowohl umweltfreundlich als auch sozial fair. Umweltfreundlichkeit äußert sich z. B. im sparsamen Umgang mit Ressourcen, im Einsatz umweltfreundlicher Energie oder in der Anwendung innovativer Technologien. Sozial faire Arbeitsbedingungen werden z. B. durch starke Arbeitnehmer*innenvertretung geschaffen.
Kulturelle Dimension: Kreative Veränderung von Verhaltensregeln und Lebensstil
Wie entwickeln wir Wertesysteme, die eine Änderung des Lebensstils und eine neue Definition von „gutem Leben“ im Fokus haben? Was ist uns wichtig? Wie wollen wir – persönlich und global gesehen – leben? Auf kultureller Ebene geht es um die Entwicklung nachhaltiger Lebensstile. Dazu gehören z. B.: die Realisierung einer Weltanschauung, in der nicht der Mensch allein im Mittelpunkt steht, sondern sich als Teil von ökologischen und sozialen Systemen versteht, das Anerkennen von kultureller Vielfalt als Bestandteil und Potential nachhaltiger Entwicklung, oder ein veränderter Umgang mit Zeit, Geld und Konsumgütern.
Die vorgestellten Dimensionen sind eng miteinander verbunden; sie beeinflussen und bedingen einander. Oft stehen sie auch in Widerspruch zueinander. Beispielsweise können Maßnahmen sozial verträglich oder wirtschaftlich förderlich, aber umweltschädlich sein. Ein Umstand, dessen Lösung eine beträchtliche Herausforderung darstellt und eine konstante Transformation bedeutet.
(Quelle: bildung2030.at/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/nachhaltige-entwicklung/)