Auf der Basis des konzeptuellen Rahmens des Spezialforschungsbereichs haben sich seine Mitarbeiter dazu entschieden, kurz- und mittelfristig auf drei Forschungsfelder zu fokussieren:
1. Konstruktionen religiöser und weltanschaulicher Pluralität im Bildungsbereich
2. Religiöse Vielfalt in Österreich verstehen und erklären
3. Implementierung von interreligiöser Kompetenz und interreligiösem Dialog
1. Konstruktionen religiöser und weltanschaulicher Pluralität im Bildungsbereich
Österreich ist ein hochgradig plurales Land. Dies gilt auch (und besonders) für die Rolle von Religionen im Bildungsbereich. Dabei kann religiöse Pluralität von den Handelnden unterschiedlich wahrgenommen werden – bspw. als Bereicherung, Bedrohung oder vernachlässigbare Größe. Solche Konstruktionen religiöser Pluralität formen die Basis konkreten Bildungshandelns und sollen in unseren Projekten empirisch erhoben und analysiert werden:
Oral History Projekt: Religiöse Vielfalt an Wiener Schulen in der Ersten Republik (1918–1938)
Projektleitung: Karsten Lehmann
Im Fokus des Forschungs- und Wissenschaftsvermittlungsprojektes unter der Leitung von Karsten Lehmann steht der Umgang mit Religion und religiöser Pluralität an Wiener Schulen in der Zeit der Ersten Republik Österreichs. An einer Vielzahl von Wiener Schulen war der Schulalltag der Zwischenkriegszeit von einem Zusammentreffen von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher christlicher und jüdischer sowie säkularer Traditionen geprägt. Im Zentrum des Projektes steht die die Perspektive ehemaliger Schülerinnen und Schüler und deren individuelle Konstruktion von religiöser Pluralität. Die zentrale Quelle bilden daher Oral-History-Interviews mit jüdischen und christlichen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.
Einzelne Ergebnisse des Projekts werden im Rahmen einer Wanderausstellung zugänglich gemacht. Die Ausstellung wird bereits genutzt und wird noch bis Mitte 2025 zugänglich sein.
2023: R&E-Artikel 'Bedeutungsarmer Diskurs religiöser Vielfalt' von Karsten Lehmann
2021: BIOS-Artikel 'Individuelle Religiosität in der Zwischenkriegszeit' von Karsten Lehmann
2021: Einladung zu Wanderausstellung in 'Im Dialog', Seite 22
2020: Publikation im Religionswissenschaftsblog des STANDARD
2020: Etablierung von Projektbeirat
2019: Zeitzeuginnengespräch moderiert von Dr. Edith Petschnigg
2. Religiöse Vielfalt in Österreich verstehen und erklären
Die Arbeit des SFB soll dabei helfen, religiös plurale Situationen adäquat zu verstehen (und bestenfalls auch) zu erklären. Hierzu ist es unabdingbar, über Religion und Schule hinaus zu blicken. Das Verständnis der sozio-kulturellen Vielfalt in Österreich ist die Grundlage jeden kompetenten Handelns unter den Bedingungen religiöser Vielfalt im Bildungsbereich. In diesem Sinne legen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SFB besonderes Augenmerk auf die Analyse religiöser Vielfalt in Österreich:
Workshop: Zeitdiagnostik religiöser Vielfalt in Österreich
Projektleitung: Karsten Lehmann
Österreich ist durch einen hohen Grad an religiöser Vielfalt geprägt. Die tragischen Ereignisse im Gefolge des 7. Oktobers 2023 haben erneut gezeigt, wie komplex und teilweise auch konfliktgeladen diese Situation ist und welche vielfältigen Konsequenzen sie für das Leben hat. Der hier vorgestellte zweitägige, interdisziplinäre und internationale Workshop möchte auf diese Situation reagieren und Input für professionelle Debatten zum Thema religiöse Vielfalt liefern. Während des Workshops werden die Teilnehmenden kollegial an einer Zeitdiagnostik religiöser Vielfalt arbeiten.
2024: Beitrag im RaT-Blog (29.8.2024)
Transmission: Vielfältige Formen der Weitergabe von Religion an Jugendliche in Österreich
Projektleitung: Karsten Lehmann / Anne Koch (PHDL)
Die Idee zum Projekt ‚Transmission‘ entstammt der Kooperation der beiden Forschungsprofessuren ‚Interreligiosität‘ and der KPH Wien/Krems und de PHD im Rahmen der Forschungskooperation ‚Religion_Pluralität‘. Es ist eine Kooperation von Forscherinnen und Forscher an vielfältigen Instituten der PHLD, KPH Wien/Krems und der PH 'Edith Stein'. Den Ausgangspunkt bildet die Beobachtung, dass die empirische Erforschung der Religiosität von Kindern und Jugendlichen inzwischen auf eine lange Geschichte zurückblickt. Dabei sind jüngst zwei grundsätzliche Kritikpunkte formuliert worden: Vor allem Forscherinnen und Forscher mit einem religionswissenschaftlichen Hintergrund haben zum einen darauf hingewiesen, dass die Daten der aktuellen Studien meist in urbanen Kontexten erhoben sind und deshalb nur bedingt repräsentativ sein können. Zum anderen ist darauf verwiesen worden, dass religiöse und weltanschauliche Minderheiten sowie marginalisierte Milieus in den aktuellen Studien häufig vernachlässigt werden. An diesen beiden Punkten möchte das Projekt ‚Transmission‘ anschließen, um so einen Beitrag zur empirischen Erforschung der Religiosität von Jugendlichen leisten zu können.
28. + 29.10.2021: Internationaler Workshop am Krupp Kolleg (Universität Greifswald)
Interessanter theoretischer Referenzrahmen
Biographie und interreligiöser Dialog (IRD)
Projektleitung: Karsten Lehmann
Diese Projekt betrachtet individuelle IRD-Aktivitäten aus der Perspektive aktueller Ansätze in der Biographieforschung. Es möchte untersuchen, wie solche Aktivitäten in biographische Narrative integriert werden. Das kann für die Erstellung pädagogischer Materialien genutzt werden.
2020: JRaT-Themenheft 'Dialogue in Context'
2015: IRD - Soziologische Perspectiven
3. Implementierung von interreligiöser Kompetenz und interreligiösem Dialog
Besonders im Schulkontext (aber bei weitem nicht auf diesen begrenzt) werden gegenwärtig Formen des Umgangs mit religiöser Vielfalt diskutiert und umgesetzt. Von zenraler Bedeutung sind hierbei etwa die Debatten um 'interreligiöse Kompetenz' und 'interreligiösen Dialog'. Aus diesem Grund sehen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hier einen besonderen Schwerpunkt ihrer Arbeit:
Pädagogische Materialien zur Ausstellung "Religiöse Vielfalt an Wiener Schulen der Zwischenkriegszeit"
Projektleitung: Alexandra Katzian
Die Wanderausstellung "Religiöse Vielfalt an Wiener Schulen der Zwischenkriegszeit" ist noch bis Mitte 2023 buchbar. Außerdem kann sie auch online genutzt werden. Das Ausstellungsteam hat unter Leitung von Alexandra Katzian pädagogische Materialien erarbeitet. Diese basieren auf dem Konzept des 'flipped classroom' und sollen Lehrpersonen und Schüler:innen die Arbeit mit der Ausstellung erleichtern.
Begleitheft für Schüler:innen - Level 1
Begleitheft für Schüler:innen - Level 2
Global Citizenship Education als Querschnittsanliegen
Projektleitung: Sabine Zelger
Die Vereinten Nationen haben mit der Formulierung der Sustainable Development Goals (SDGs) einen weltweiten Referenzrahmen für die Auseinandersetzung mit zentralen Herausforderungen der Gegenwart geschaffen. Diese Impulse sind in ganz unterschiedlichen Bereichen aufgegriffen und diskutiert worden. Das Projekt versucht, einige dieser Impulse für die Forschung an der KPH fruchtbar zu machen. Dabei bezieht es sich ganz besonders auf das Konzept der Global Citizenship Education (GCED). Der SIR-Forschungsbereich legt besonderen Schwerpunkt auf die Rolle von Religion in diesen Zusammenhängen.
GCEd - Programm der Diskurs-Reise im SoSe 2024
GCEd - Programm der Diskurs-Reihe im SoSe 2023
GCEd - Programm der Diskurs-Reihe im SoSe 2022
GCEd - Programm der Diskurs-Reihe im SoSe 2021