Die Bedeutung der Menschenrechte ist heute größer denn je. Angesichts globaler Krisen wie zunehmende soziale Ungleichheit, Klimawandel, Diskriminierung und Migrationsbewegungen stehen die universellen Menschenrechte vor enormen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund wird die Menschenrechtspädagogik zu einem zentralen Element im Bildungssystem. Dieser Bildungsansatz vermittelt die Grundsätze der Menschenrechte – Freiheit, Gleichheit und Würde – und verankert sie nachhaltig.
Aktuelle Studien befassen sich mit neuen Herausforderungen der Menschenrechtspädagogik (MRP) und legen einen Schwerpunkt auf moderne pädagogische Ansätze und die sich wandelnde Bedürfnisse junger Menschen. UNESCO und das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) erweitern die Menschenrechtsbildung stetig, um sie auf lebenslanges Lernen ausgerichtet zu gestalten – insbesondere in Hinblick auf aktuelle Themen wie digitale Rechte, Migration, Klimagerechtigkeit und politische Instabilität.
Eine interessante Initiative der UNESCO, die bei den „Menschenrechtsdialogen 2024“ in Genf diskutiert wurde, betont die Anpassung von Bildungsstrukturen an gegenwärtige Herausforderungen. Dies schließt die Förderung des Rechts auf Bildung als Grundlage für eine gerechte Gesellschaft ein und berücksichtigt dabei Themen wie den Zugang zu Technologie und den Umgang mit Fehlinformationen. Parallel dazu fördert das OHCHR mit dem „Weltprogramm für Menschenrechtsbildung“ ein jugendgerechtes Bildungsmodell, bei dem junge Menschen als aktive Teilnehmer:innen und Fürsprecher:innen von Menschenrechten im gesellschaftlichen Kontext gesehen werden. Diese Initiative, aktuell in ihrer vierten Phase, betont erfahrungsorientiertes Lernen, wodurch Jugendliche Menschenrechte in realen Situationen anwenden und auf ihre eigenen Erfahrungen beziehen können.
Damit sollen Schüler:innen lernen, komplexe Rechtefragen im modernen gesellschaftlichen Kontext zu navigieren. UNESCO und OHCHR arbeiten daher an Strategien, die Menschenrechtsbildung nicht nur als passives Lernen vermitteln, sondern junge Menschen befähigen, informierte und aktive Verfechter ihrer Rechte zu sein.
Dilek Bozkaya für das Team der Fachstelle Menschenrechtspädagogik, anlässlich des „Internationalen Tags der Menschenrechte“ am 10. Dezember.
Quellen:
Weyers & Köble (2016). Bildung und Menschenrechte. Interdisziplinäre Beiträge zur Menschenrechtsbildung.
UNESCO - Recht auf Bildung. Online: https://www.unesco.ch/science/hrba/droit-a-leducation/, Zugriff: 1.12.2024
UNESCO - Right to Education: confronting inequalities by addressing privatisation, digitalisation and crisis situations. Online: https://www.unesco.ch/wp-content/uploads/2024/10/Summary-of-right-to-Education_EN-WEB.pdf, Zugriff: 1.12.2024