Über EdLitU

 

Ausgangslage

 

Mit Technik als ein immanenter Teil menschlicher Kultur verbinden sich sowohl materielle Aspekte, etwa im Herstellen und Bedienen, als auch Soziale, wie Dialog und Kommunikation, die Koordination von Handlungen oder die Weitergabe von Wissen. Die dabei einhergehenden Vorstellungen unterliegen technikspezifischen Sozialisations- und technikkulturellen Bildungsprozessen (Finkbeiner, 2023), deren Ursprung sich bereits in der frühen Kindheit verorten.

Technisch gebildet zu sein kann daher als allgemeingültiger Anspruch verstanden werden, unabhängig etwaiger Voraussetzungen und Vorerfahrungen.

Ein damit verbundener wissenschaftlicher Diskurs zu technikbezogenem Unterricht, der sich etwa den unterschiedlichen Lernbedürfnissen und Voraussetzungen von Schüler:innen widmet, wird innerhalb der Fachcommunity nur vereinzelt geführt, was sich auch im Hinblick auf die Gestaltung fachspezifischer Lernmittel (wenngleich existent) zeigt, die sich den Erfordernissen heterogener Lerngruppen nur selten annehmen.

 

Relevanz

Das mehrperspektivische Verständnis von Technik (Wiesmüller, 2022), berücksichtigt in der Auseinandersetzung sowohl kognitive, handelnde als auch ästhetische Bereiche und ermöglicht Lernenden in Gestaltungs- und Problemlösungsprozessen vielfältige Anknüpfungspunkte, die einer transdisziplinären Betrachtung vielfältiger didaktischer Perspektiven (Dexel, 2023) unterliegen.

Das Vorhaben zielt daher auf eine Auseinandersetzung  mit inklusiven didaktischen Aspekten, wie sie sich etwa im Bereich der NaWi-Bildung (vgl. Watts & Hoffmann, 2022; Pusch & Fühner, 2019) verorten, um digitale Lernmittel für einen technikbezogene Unterricht zu entwickeln und zu gestalten.

Dabei sollen, wie etwa im Bereich  schulischer Maker Education gefordert (Bosse et al, 2024), insbesondere Merkmale wie Barrierefreiheit, Selbstwirksamkeit und Kooperation, bzw. Möglichkeiten  kooperativen Lernens in heterogenen Lerngruppen (Finkbeiner & Eibl, 2023) im Fokus stehen.

 

Zielstellung

Die konzeptionelle Rahmung orientiert sich an den iterativ-zyklisch gestalteten semantischen Feldern des holistischen Design-Based-Research-Modellentwurf (DBR) von Reinmann (2020).

Damit eröffnet sich ein methodologisches Rahmenkonzept, das „auf das doppelte Ziel ausgerichtet [ist], unmittelbar praktisch nutzbare Interventionen zu erarbeiten und theoretische Erkenntnisse zu generieren […]“ (2020, S. 2). Entwurf, Entwicklung, Erprobung, Analyse und Zielfindung werden dabei  als wechselseitiger Prozess (Reinmann, 2020) verstanden, was DBR zu einem Ansatz macht, der es erlaubt  „Lehr-Lernprozesse sehr genau zu betrachten und Bedingungs- und Gelingensfaktoren für Lernsituationen in heterogenen Lerngruppen herauszuarbeiten“. (Rott & Maron, 2016, o. S.)

Entwickelt werden die fachspezifische digitale Lernmittel mit interaktiven und multimedialen Inhalten auf Basis von H5P (Schoblick, 2021), da es dies erheblich dazu beiträgt,  niederschwellig und plattformunabhängig zu arbeiten. Ziel ist es, vielfältige Anknüpfungsmöglichkeiten zu gestalten, die von den Forschungspartner:innen  genutzt, geteilt und erweitert werden.

 

Literatur

Bosse, I., Maurer, B., & Schluchter, J.-R. (2024). Inklusive und nachhaltige Maker Education an Schulen: Ein Scoping Review. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, 56, 155–194.

Dekker, T. (2021). Design Thinking. Routledge.

Dexel, T. (2023). Inklusive Fachdidaktiken im Vergleich. Ein Vorschlag zur Systematisierung der Diskurse, zum Austausch zwischen den Disziplinen sowie zu offenen Forschungsfragen. Zeitschrift für Inklusion, 2.

Finkbeiner, T. (2023). Vorstellungen zu(r) Technik : eine rekonstruktive Studie technikbezogener Orientierungen von Lehrpersonen der Primarstufe. https://phka.bsz-bw.de/frontdoor/index/index/searchtype/latest/docId/596/start/1/rows/10

Finkbeiner, T. & Eibl, S. (2023). Gemeinsames Handeln und Problemlösen im technikbezogenen Unterricht der Primarstufe. In M. Hoffmann, T. Hoffmann, & L. Pfahl, u. a. (Hrsg.), Raum. Macht. Inklusion. Inklusive Räume erforschen und entwickeln. (S. 265-272). Verlag Julius Klinkhardt.

Pusch, A. & Fühner, L. (2019). Was macht ein Arbeitsblatt inklusionsspezifisch? Tipps und Hinweise zur Überarbeitung von Arbeitsblättern. Naturwissenschaft im Unterricht Physik 170, 40-43.

Reinmann, G. (2020). Ein holistischer Design-Based Research-Modellentwurf für die Hochschuldidaktik. EDeR –Educational Design Research, 4(2), 1-16.

Rott, L. &  Marohn, A. (2016). Inklusiven Unterricht entwickeln und erproben – Eine Verbindung von Theorie und Praxis im Rahmen von Design-Based Research. Zeitschrift für Inklusion, 4.

Schoblick, R. (2021). Multimedial lehren und lernen : digitale Lerninhalte erstellen mit H5P. Hanser.

Watts, E. M. & Hoffmann, C. (2022). Digitale NAWIgation von Inklusion: Digitale Werkzeuge für einen inklusiven Naturwissenschaftsunterricht. Springer VS.