Raumbildung 6

65 RaumBildung Auch in der Nachmittagsbetreuung, wenn generell nicht mehr so viele Kinder anwesend sind, „dann mischt es sich auch“. VolksschülerInnen halten sich dann vermehrt auf den unteren Flächen auf oder Kindergartenkinder nützen die Spielbereiche auf den Balkonen. „Dann ist es wirklich eine gelebte Durchmischung.“ (ebd.) Die Akustik im Atrium wird vom Lehrpersonal als sehr gut eingeschätzt. „Es ist nicht hallig, es ist aber auch keine ganz trockene Akustik.“ Die anfängliche Sorge um zu viel Lärmbelastung bei der Nutzung der Multifunktionsflächen bzw. der Mittenfläche vom Kindergarten hat sich schnell zerschlagen, was der Volksschulleiter auf die gute Kom- munikation zwischen den PädagogInnen zurückführt: „Auch da ist es wieder: Durch’s Reden kommen die Leut‘ z‘samm.“ So gibt es etwa Absprachen zwischen den Volks- schullehrerInnen und den KindergartenpädagogInnen, wenn beispielsweise für einige Zeit vor einer Klasse ein Sitzkreis gemacht werden soll. Umgekehrt nutzt die Volks- schule die Multifunktionsflächen nicht oder nur leise, wenn die Kindergartenkinder nach dem Mittagessen schlafen gehen. „Und wenn es gar nicht geht, dann macht man die Tür zu. Dann ist man sowieso sehr gut abgeschottet.“ Resümee Das Konzept des „Bildungscampus Plus“, wie es in der Berresgasse umgesetzt wurde, zielt auf ein enges Zu- sammenwirken aller PädagogInnen ab. Dass dies in der Praxis gut umgesetzt wird und die Möglichkeiten, welche durch die architektonische Gestaltung angeboten werden, auch optimal genutzt werden können, ist nicht zuletzt auf die jeweiligen Leitungen von Kindergarten und Schule zurückzuführen, die dieses Konzept dementsprechend unterstützen müssen. Im vorgestellten Bildungscampus gibt es eine funktionierende Kooperation von Kindergarten und Volksschule: „Wir fördern und fordern die Durchmi- schung auch von unseren Pädagogen ein. Dadurch wird das auch gelebt.“ (Paul Pecha). Die Bereitschaft aller Pä- dagogInnen zur Zusammenarbeit und Abstimmung ihrer Tätigkeiten führt zu einer produktiven Vernetzung: „Wir denken wirklich nicht: Das sind die LehrerInnen, das sind die KindergartenpädagogInnen, das sind die AssistentIn- nen und das sind die FreizeitpädagogInnen. Sondern wir sind PädagogInnen, die zusammenarbeiten. Obwohl jeder seine Schwerpunkte hat, differenzieren wir nicht wirklich nach den Berufsgruppen. Wir sind ein Team. […] Das funk- tioniert sehr gut vom Konzept.“ Die offene Beschaffenheit durch das Atriumskonzept unterstützt diesen Ansatz und führt durch verschiedenste Gestaltungselemente zu einer behaglichen Atmosphäre. „Es ist ein sehr angenehmes Ar- beiten. Man kommt gerne.“ (Volksschulleiter Pecha)

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