GameLab-Lehrprojekt im Atlas der guten Lehre

In einer Kooperation zwischen Universität Wien und KPH Wien/Niederösterreich wurden im Studienjahr 2024/25 in Lehrveranstaltungen im Lehramtsstudium Sekundarstufe Computerspiele in Hinblick auf ihre didaktischen Potenziale und Grenzen für den Deutsch- und GSP-Unterricht untersucht, wobei die Infrastruktur des GameLab der Universität Wien (Raum, Konsolen und Spiele) zum Einsatz gekommen ist.

© Sabine Zelger

Mit dem Lehrprojekt GameLab: Digitale Spiele in der Lehre wurde ein zukunftsweisendes Lehrformat unter der Leitung von Niku Dorostkar (KPH Wien/Niederösterreich) und Alexander Preisinger (Universität Wien) in den Atlas der guten Lehre aufgenommen. Das Projekt verbindet theoretische Konzepte des spielbasierten Lernens mit innovativer Praxis in der Lehrer:innenbildung und sieht sich als Vorreiter für die didaktische Integration digitaler Spiele im Unterricht der Sekundarstufe. 

Im GameLab analysieren Lehramtsstudierende der Fächer Deutsch, Geschichte und politische Bildung in den jeweiligen fachdidaktischen Lehrveranstaltungen digitale Spiele als Bildungsmedien, Kulturgut und Kunstwerke – von kommerziellen Titeln bis hin zu Serious Games. Dabei stehen Fragen zur sprachlichen, historischen, politischen und medialen Bildung im Mittelpunkt. Die Studierenden didaktisieren ausgewählte Spiele und setzen diese in begleiteten Spielphasen („Guided Gaming“) im Seminar ein. 

Ziel ist es, digitale Spiele nicht als bloßes Unterhaltungsmedium, sondern als gesellschaftlich, kulturell und bildungstheoretisch relevantes Medium zu erschließen.  Das GameLab bietet mit mobiler Infrastruktur – je 20 Nintendo Switch-und Steam-Deck Konsolen – ideale Bedingungen für exploratives, handlungsorientiertes Lernen. Die Zusammenarbeit mit Entwickler:innen aus der Serious-Games-Branche sowie die geplante OER-Datenbank zur Veröffentlichung didaktischer Materialien erhöhen Reichweite und Nachhaltigkeit.

Der besondere Innovationsgehalt liegt in der Verbindung von Forschung, Lehre und praktischer Anwendung: Das Projekt nutzt Ansätze des Design-Based Research (DBR) und des Practitioner Research – Lehramtsstudierende agieren gleichzeitig als Forschende, Unterrichtende und Lernende. Mit dieser doppelten Perspektive trägt das GameLab entscheidend zur Professionalisierung zukünftiger Lehrkräfte bei. 

Publiziert am: