Psalmen-Tagung

Räume eröffnen – schulische Praxis und Wissenschaft verbinden – Austausch ermöglichen

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Die Bereitschaft und Fähigkeit zur Wahrnehmung und Wertschätzung unterschiedlicher Perspektiven sowie zum Perspektivenwechsel gehören zu den Schlüsselkompetenzen schulischer Bildung und pluralistisch-demokratischer Gesellschaften im 21. Jahrhundert. Wie die Psalmen als gemeinsam geteiltes jüdisches und christliches Erbe und als in liturgischen und in privaten religiösen Praxen gebrauchte Texte Räume für die Förderung dieser Kompetenzen eröffnen können, war das Thema einer interreligiösen Tagung zur dialogischen Erschließung von Psalmen.

Vom 5. bis 7. Mai 2025 fand im Bildungszentrum Wien-Singerstraße die dritte Tagung im Rahmen des Kooperationsprojekts der KPH Wien/Niederösterreich und des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg „Tehillim. Psalmen in der jüdischen und christlichen Bildung“ statt. Die Tagung brachte jüdische und christliche Religionslehrer:innen, Wissenschaftler:innen sowie Vertreter:innen von Kirchen und Religionsgemeinschaften in einen Austausch über unterschiedliche Auslegungstraditionen, gelebte religiöse Praxis und Möglichkeiten einer dialogischen Erschließung von Psalmen im Religionsunterricht.

In ihrer Eröffnungsrede hob Rektorin Ulrike Greiner (KPH Wien/Niederösterreich) die Bedeutung der Verbindung von schulischer Bildung, wissenschaftlicher Forschung und gelebter Religion hervor. Dieses Zusammenspiel ist auch ein zentrales Anliegen des Forschungsprojekts und prägte die gesamte Tagung – in Vorträgen, Diskussionen über Unterrichtsmodelle und persönlichen Begegnungen. Aus der Sicht der Organisator:innen war besonders erfreulich, dass einige der teilnehmenden Religionslehrer:innen ihr Interesse äußerten, sich aktiv in das Projekt einzubringen.

Besondere Bedeutung hatte der persönliche Austausch: Die Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen beider Religionen, der Besuch jüdisch geprägter Orte in Wien sowie gemeinsame Gespräche vertieften das Verständnis für unterschiedliche Perspektiven. Die Rückmeldungen von Teilnehmenden zeigten eindrucksvoll: Dialogisches Lernen mit Psalmen eröffnet Zugänge zu jüdischen und christlichen Perspektiven und lädt zugleich zur Auseinandersetzung mit der jeweils eigenen religiös-weltanschaulichen Perspektive ein – im Religionsunterricht und weit darüber hinaus. 

Das Programm der Tagung ist hier abrufbar.

Die Tagung wurde von Mónika Solymár und Awi Blumenfeld (KPH Wien/Niederösterreich) sowie Susanne Lechner-Masser (Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte, Universität Salzburg) geplant, organisiert und durchgeführt.

Bilder: Robert Schelander, Awi Blumenfeld, Monika Solymár

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