Psalmen erschließen Horizonte:

christliche und jüdische Perspektiven

 

Wissenschaftliche Tagung in Kooperation zwischen KPH Wien/Krems und dem Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universoiät Salzburg

© Robert Schelander

Der Schwerpunkt der internationalen Tagung lag auf der Erschließung von Psalmen im Horizont ihrer parallelen jüdischen und christlichen Rezeption, konkretisiert an der Rezeption von Psalmen im jüdischen und christlichen Religionsunterricht. Das Dialogseminar, das auch als Fortbildung für Religionslehrer:innen angeboten wurde, stellte die Frage: Inwieweit ist es möglich und welchen Unterschied macht es, die jeweils andere Seite wahrzunehmen? Die Ergebnisse einer Befragung zur gegenseitigen Wahrnehmung von Judentum und Christentum im jeweils anderen Religionsunterricht bildeten den Ausgangspunkt der Überlegungen (Dr. Mónika Solymár). Die Ergebnisse zur Wahrnehmung und Thematisierung des Judentums im christlichen Religionsunterricht wurden aus jüdischer Seite reflektiert (Mag. Awi Blumenfeld). Es wurden Einblicke in Methoden zur Erschließung von Psalmen in jüdischen und christlichen Kontexten gegeben und diskutiert. Workshops mit jüdischen und christlichen Teilnehmer:innen ermöglichten, sich kreativ mit Fragen der Didaktik und theologischen Zielsetzung aus der eigenen Perspektive, aber auch in Hinblick auf die Perspektive der jeweils anderen, auseinanderzusetzen. Die gegenseitigen Inspirationen seitens der katholischen, evangelischen und orthodoxen Religions:lehrerinnen sowie seitens der jüdischen und christlichen Wissenschaftler:innen und Bildungsverantwortlichen waren sehr bereichernd.

Dieses Dialogseminar war die zweite wissenschaftliche Tagung, die im Rahmen des kooperativen Forschungs- und Entwicklungsprojekts „Tehillim. Psalmen in der jüdischen und christlichen Bildung. Jüdisches und christliches biblisch-kulturelles Erbe dialogisch erschließen“ durchgeführt wurde. Das Projekt will am Beispiel der Erschließung von Psalmen eine historisch und theologisch angemessene Wahrnehmung von Judentum und Christentum fördern und zugleich zur Reflexion der jeweils eigenen Selbstwahrnehmung anregen. Seitens der Universität Salzburg leitet Univ. Prof. Dr. Susanne Plietzsch das Projekt und Dr. Susanne Lechner-Masser ist Projektmitarbeiterin. Seitens der KPH Wien/Krems wird das Forschungs- und Kooperationsprojekt von Mónika Solymár betreut und geleitet, Awi Blumenfeld arbeitet im Projekt ebenfalls mit.

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