Spiritualität im Jugendalter

Studierende tauchten bei einer Exkursion in die spirituellen Welten von Jugendlichen ein

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Im Rahmen des Seminars "Plurale Erscheinungsformen von Spiritualität im Jugendalter" erkundete eine Gruppe von Masterstudentinnen selbst ausgewählte spirituelle Angebote für Jugendliche in Wien. Eine der Teilnehmerinnen teilt im Folgenden ihre Eindrücke von diesem Tag.

 

Anna Christina Kasenbacher berichtet:

Vom Treffpunkt am Schwedenplatz ausgehend probierten wir eine Tour für Jugendliche zum Thema „Maria“ der Katholischen Jungschar der Erzdiözese Wien aus. Der Start war bei einer Statue von Maria mit dem Jesuskind auf der Marienbrücke. Dort setzten wir uns mit verschiedenen grundsätzlichen Fragen zu Maria und der Wirkung verschiedener Mariendarstellungen auf die Betrachterin/den Betrachter auseinander.

Die nächste Station auf unserem Weg war der sogenannte Vermählungsbrunnen am Hohen Markt, der Maria und Josef bei ihrer Verehelichung zeigt. Wir verglichen Anforderungen und Erwartungen von Ehe und Elternschaft damals (zur Zeit Marias) und heute und sprachen über Marias "Ja" zu Gottes Plan.

Mary Ward: Bildung für Mädchen

Der Weg führte uns anschließend zur Kirche "Maria am Gestade", wo wir über das Pfingstereignis als Gründung der Kirche und Marias Anwesenheit dabei reflektierten. In der Kirche selbst hörten wir über das Leben von Mary Ward, welche trotz aller Hindernisse und Rückschläge vor mehr als 400 Jahren Mädchenschulen gründete, um so ihren Traum, auch Mädchen eine Bildung zu ermöglichen, wahrzumachen. Mary Ward ist die Gründerin der Congregatio Jesu. Auch heute noch existieren einige ihrer Schulen – diese Maria war also eine starke Frau, welche sich durch nichts von ihrem Traum abbringen ließ.

Zum Schluss kamen wir zum Parlament mit der Statue der Pallas Athene davor. Sie ist unter anderem die griechische Göttin der Weisheit und der weisen Gerichtsbarkeit. Hier reflektierte unsere Gruppe über Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in der Kirche und der Gesellschaft und darüber, wie viel Arbeit von uns allen noch zu leisten ist, um wirkliche Gleichberechtigung zu erlangen.

„Mit den Füßen auf Erden und dem Herzen im Himmel“

Der zweite Teil unserer Exkursion führte uns zu den Salesianern Don Boscos. Vom Leiter des Teams der salesianischen Jugendbewegung, P. Johannes M. Haas SDB, erfuhren wir ausgehend vom Leben des Ordensgründers, des heiligen Don Bosco, vieles über die salesianische Jugendspiritualität. Wir hörten, dass er den Jugendlichen in den Armenvierteln von Turin ein besseres und erfülltes Leben ermöglichen wollte und deshalb das „Oratorium des Hl. Franz von Sales“ mit Schule, Orten für Freizeit, für Gebet und Unterkünfte gründete. Diese Ideen leiten die Salesianer auch heute noch in ihrer Arbeit, wie uns eine Führung durch das Gebäude zeigte. Dabei konnten wir noch weitere Fragen zu den Salesianern Don Boscos und ihrer Arbeit stellen. Ein besonders schönes Zitat des Heiligen Don Boscos, welches mir davon in Erinnerung geblieben ist, ist: “Steht mit den Füßen auf der Erde und wohnt mit dem Herzen im Himmel.”

Wir erfuhren weiters, dass sich die Salesianer Don Boscos auch heute noch für diese Anliegen einsetzen. Sie sind in der Jugendarbeit und Seelsorge aktiv und bieten unter anderem verschiedene Workshops, Jugendveranstaltungen, Firmtreffen und Gottesdienste speziell für Jugendliche an. Zudem können junge Menschen Freiwilligeneinsätze in verschiedenen Ländern absolvieren und erhalten dazu auch eine Einschulung und Informationen. Die Salesianer Don Boscos möchten mit ihren Angeboten und Veranstaltungen junge Menschen für den Glauben und das Mitleben in der Kirche begeistern. – Was ja auch ein Ziel von uns Religionslehrerinnen ist.

Anna Christina Kasenbacher

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