Tag des interreligiösen Dialogs, 27. Februar 2023

Das Team des Kompetenzzentrums für interkulturelles, interreligiöses und interkonfessionelles Lernen hat sich am 6. Tag des interreligiösen Dialogs mit dem Thema "Zum Verhältnis von Religion und Kultur" auseinandergesetzt.

© Institut Alevitische Religion

Moderiert wurde der Tag von Astrid Schweighofer vom Institut Christliche Religion (evangelisch). Nach der Begrüßung durch Rektor Weber haben die Referent:innen aus den unterschiedlichen Religionen, Konfessionen und Weltanschauungen sich u.a. mit den folgenden Fragen beschäftigt: welches Selbstverständnis haben die Religionen, Konfessionen und Weltanschauungen von Religion? Was verstehen sie unter Kultur? Wo überschneiden sich Religion und Kultur oder wo kann eine Trennung – wenn möglich – gezogen werden?

Martina Anissa Strommer beleuchtete aus buddhistischer Perspektive u.a. die kulturelle Diversität im buddhistischen RU in Österreich. Eine islamische Kultur gibt es nicht und religiöse Vorgaben sind unabhängig von den kulturellen und ethnischen Zugehörigkeiten zu sehen, sie sind überkulturell, führte Gernot Galib Stanfel aus. Yeliz Luczensky beschrieb aus alevitischer Perspektive die Bedeutung von Symbolen und ihre religiöse sowie kulturelle Zuordnung. Zwischen Judentum und Essen gibt es eine besondere Beziehung, so Awi Blumenfeld, daher ist die jüdische Esskultur nicht nur im Blickwinkel der religiösen Speisegebote zu betrachten. Pavel Mikluscak erklärte, dass aus römisch-katholischer Sicht Kultur die äußere Struktur von Religion ist. In der orthodoxen Kirche ist die kulturelle Denkweise v.a. durch die Geschichte des byzantinischen Reiches geprägt, unterstrich Mihailo Popovic. Die evangelische Perspektive wurde von Alfred Garcia Sobreira-Majer beleuchtet. Er hielt fest, dass sich Religion immer kulturell äußert und ist v.a. der Fragestellung nachgegangen, wie Religion und Kultur in einer pluralen Gesellschaft zusammenhängen und hat als Lösungsweg das interreligiöse und interkulturelle Lernen vorgeschlagen. Armin Wunderli zeigte, dass eine Entscheidung für den christlichen Glauben bei den Freikirchen wichtig ist, was sich durch das Praktizieren der Glaubenstaufe äußert. Eine Verbindung zwischen Religion und einer bestimmten Kultur wird deshalb kritisch gesehen.

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