Wie nehmen Schüler:innen Wissenschaftskommunikation wahr und wie kann diese zielgruppenrelevanter gestaltet werden? Das Projekt „We talk about science“ der Chemiedidaktik der Universität Graz in Kooperation mit der Didaktik der Naturwissenschaften an der KPH Wien/Krems möchte diesen Fragen nachgehen.
Im Projekt werden Lernende der Sekundarstufe ermutigt die konsumierende Rolle zu verlassen und erhalten die Möglichkeiten selbst Themenstellungen wissenschaftskommunikativ aufzubereiten. Ausgehend von der Reflexion des eigenen Konsums von Produkten der Wissenschaftskommunikation (Videos, Homepages, Zeitungsberichte usw.) werden Lernende in diesem Projekt angeleitet, naturwissenschaftliche Aspekte aus den beiden ausgewählten aktuellen und gesellschaftlich relevanten Themenbereichen elektromagnetische Strahlung und Kohlenstoffdioxid zu kommunizieren. Gemeinsam mit Expert:innen und unterstützt durch Lehramtsstudierende gestalten sie ihre eigenen Produkte der Wissenschaftskommunikation. Dabei ist interessant, welche Aspekte der beiden Themengebiete die Lernenden als relevant erachten, wen sie als Zielgruppe für ihre Kommunikationsprodukte auswählen und wie sie die naturwissenschaftlichen Themen für ihre gewählte Zielgruppe aufbereiten und kommunizieren.
Schüler:innen der Volksschule stehen auch im Fokus des Projekts. Mit ersten kleinen Projekten zur Wissenschaftskommunikation möchten wir herausfinden, welche Aspekte bereits in diesem Alter wahrgenommen werden und wie eine zielgruppenadäquate Wissenschaftskommunikation in der Volksschule aussieht. Zusätzlich ist die Frage der Vertrauenswürdigkeit von Personen im Bereich der Wissenschaft von Interesse.
Zielgruppe des Projekts sind nicht nur die Lernenden, sondern auch Interessierte in den beiden Regionen St. Stefan ob Stainz und St. Leonhard am Forst. Im Rahmen von Science-Cafés möchten wir gemeinsam mit den Schüler:innen aller Alterstufen die Kommunikationsprodukte auch öffentlich zugänglich machen und so einen Austausch über wissenschaftliche Themen initiieren. An Science-Nachmittagen und -abenden sollen die Lernenden mit Menschen aus dem Ort in Kontakt treten und über ihre Aspekte kommunizieren. Wir erhoffen uns dadurch ein stärkeres Interesse an Ergebnissen aus der Wissenschaft und hoffen auch, Diskussionen und Gespräche über diese Themen anstoßen zu können. Durch die Schüler:innen als Kommunikatoren kann es möglich werden, auch bisher eher wenig wissenschaftlich interessierte Zielgruppen zu erreichen.