Interreligiöses Lernen am Buffet

Ein Workshop auf Schloss Seggau

© KPH

Unter diesem Titel fand bei einer Tagung auf Schloss Seggau am 29.7.2022 ein Workshop statt, den die alevitische Religionspädagogin Dilek Bozkaya und der evangelische Theologe Alfred Garcia Sobreira-Majer (beide KPH Wien/Krems) gestalteten. Sie stellten verschiedene Modelle vor, mit denen eine fremde Religion oder Konfession anhand von für sie typische Speisen nähergebracht werden kann. Dabei präsentierten sie einige Beispiele aus der alevitischen und christlichen Tradition, die im Zusammenhang mit religiösen Festen, Fasten oder Ritualen stehen. Manches davon wurde auch verkostet: Lokma (gesegnetes Brot) verweist auf die alevitische Cem-Zeremonie, das süße Helva auf die Trauerzeremonien im Alevitentum. Verkostet wurde auch ein Dresdner Christstollen als eines von unzähligen Beispielen für Weihnachtsbäckereien und eine „Zwingli-Wurst“ in Erinnerung an das Zürcher Wurstessen, mit dem 1522 die Reformation in der Schweiz begonnen hatte. Die Referent*innen unterstrichen, dass auf diesem „kulinarischen“ Weg viel über Festtags-und Fastentraditionen, aber auch über Speisegebote anderer Religionen gelernt werden könne.

Unter den präsentierten Modellen hielten die Teilnehmer*innen ein „gemeinsames Kochen von religiösen Festtagsspeisen“ mit anschließender Verkostung für interreligiöses Lernen bestens  geeignet, weil es nicht nur kommunikativ und handlungsorientiert, sondern auch besonders „lustvoll“ sein würde.

Thema der „Initiative christlich-jüdischen Studienwoche im Gespräch mit dem Islam“, in deren Rahmen der Workshop stattfand, war heuer „Essen & Trinken – Fest& Fasten“. Die Studienwoche, die von den Universitäten Graz und Wien veranstaltet wird, findet alle zwei Jahre statt und wendet sich an alle am Dialog Interessierten.

Ein Beitrag der beiden Referent*innen zu den Inhalten des Workshops ist nachzulesen unter: https://limina-graz.eu/index.php/limina/article/view/134/129

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