Pfingsten ist das Geburtsfest der Kirche durch die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die erwählten Jünger. Zugleich ist Pfingsten die Vollendung des Auferstehungsglaubens und der österlichen Gotteserkenntnis durch die abschließende Offenbarung der Dreieinheit Gottes. Mit Pfingsten beginnt die Glaubensverkündigung der Apostel und die Feier des Mysteriums der Erlö-sung in den Versammlungen der Gläubigen. Erst dadurch wird das Wachsen in der Heiligung, die Theosis, den durch Christi Opfertod und Auferstehung von Sünde und Tod Erlösten ermöglicht. Mit Pfingsten beginnt daher im Kirchenjahr eine neue Phase, in der der datumsgebundene Festkreis des Mondjahres gleichsam die Führung übernimmt: die Heiligengedächtnisse prägen die folgende Sommerzeit und erinnern die Gläubigen an die Notwendigkeit der Theosis, zu der jeder Christ berufen ist und die die Sendung und Erneuerung des Heiligen Geistes zur Voraussetzung hat... (Sergius Heitz, Mysterium der Anbetung, S. 609)