PHILIPP ROGNER - Lebenslanges Lernen im Vormarsch.

Zentrum für Weiterbildung

Lebenslanges Lernen im Vormarsch

Trends von heute können bereits morgen als veraltet gelten. Während neue Technologien längst ein Ablaufdatum vorprogrammiert haben, gilt dies weder für Bildung noch für Weiterentwicklung. Lebenslanges Lernen scheint sich zunehmend als neue Prämisse für Zufriedenheit zu manifestieren. Demnach steigt die Motivation, dem gesellschaftlichen Fortschritt und den damit verbundenen stetig wandelnden Sichtweisen und Möglichkeiten standzuhalten.

An dieser Stelle kommt das Zentrum für Weiterbildung der KPH Wien/Krems, dessen Hauptsitz in der Lacknergasse beheimatet ist, ins Spiel. Die dort angebotenen breitgefächerten Hochschullehrgängen setzen innovative Impulse, forcieren die Entwicklung neuer Kompetenzen und helfen bei einer Neuorientierung. Unter Berücksichtigung individueller Teilnehmeransprüche kann neben der Spezialisierung eines explizit gewählten Bereiches ebenso die Kombination einzelner Disziplinen realisiert werden.

Im Gespräch

Inhaltliche Qualität sowie Bedarfsorientierung stehen bei der Entwicklung neuer Kompetenzfelder an oberster Stelle. „Ein regelmäßiger Austausch mit den Teilnehmenden ist demnach unabdingbar“, betont Philipp Rogner. Als stellvertretender Leiter des Zentrums für Weiterbildung weiß er, dass lebenslanges Lernen nicht nur die persönliche Selbstentfaltung fördert, sondern auch als Erfolgsgarant für eine berufliche Karriere gilt. Da Weiterbildung keinen Stillstand kennt, sei es enorm wichtig, „stetig neue Angebote zu entwickeln, um die regelmäßigen Evaluierungen der Studierenden zu realisieren.“

 

Klingt nach einem abwechslungsreichen Arbeitsfeld. Ist das richtig?

„Meine Arbeit ist äußerst herausfordernd und spannend. Die laufende Weiterentwicklung der unterschiedlichen Bereiche eröffnet auch mir immer wieder neue Perspektiven“, verrät der 36-Jährige, der seit Beginn seiner Schulzeit nicht mehr aufgehört hat, sich weiterzubilden.

 

Vom Bauhaus zum Religionsunterricht

Nach der Matura an der HTL Spengergasse im Jahr 2004 und dem darauffolgenden Zivildienst startete Rogner sein Bachelorstudium für das Lehramt Religion an der KPH Wien/Krems. „Gelernt habe ich am Abend und an den Wochenenden“, erzählt der gebürtige Wiener. Denn das Studium wurde berufsbegleitend neben seiner Vollzeitbeschäftigung als Verkaufsberater bei der Firma Bauhaus absolviert. Nach dem Abschluss unterrichtete er elf Jahre als Religionslehrer in seiner damaligen Schule.

 

Berufsbegleitendes Studieren ließ ihn allerdings nicht mehr los. Nachdem er im Jahr 2013 seinen Masterabschluss in Händen halten durfte, absolvierte er bereits ein Jahr später einen weiteren Hochschullehrgang für Führungskräfte an der KPH Wien/Krems. „Danach begann im Rahmen einer Mitverwendung meine Arbeit am Zentrum für Weiterbildung“, erinnert sich Rogner an seinen Start in der Lacknergasse.

 

Seit September 2019 sind Sie dort als stellvertretender Zentrumsleiter tätig. Beschreiben Sie Ihre Hauptaufgaben.

„Ich koordiniere den internen Studienbetrieb im Bereich der Weiterbildung und bin für die Administration aller Hochschullehrgänge der KPH Wien/Krems verantwortlich.“ Aber damit nicht genug: Rogner ist ferner als Diakon und Hochschulseelsorger im Bereich der Hochschulpastoral eingesetzt und betreut nicht zuletzt die Praxisvolksschule in Strebersdorf als Seelsorger.

 

Es scheint, als bräuchte Ihr Tag weit mehr als 24 Stunden. Wann genau klingelt ihr Wecker?

„Nach dem Aufstehen um 4 Uhr assistiere ich um 6 Uhr bei der Morgenmesse in der Lacknergasse. Der erste Kaffee folgt um 6.45 Uhr“, verrät Rogner gelassen. Diverse Gespräche mit einzelnen Mitarbeiter*innen starten um 8 Uhr, danach sei der Rhythmus unterschiedlich. Manchmal reiche sein Arbeitstag auch bis 20 Uhr: „Das ist aber zum Glück nicht täglich der Fall.“

 

„Freue mich auf persönlichen Kontakt.“

 

Berufsbegleitende Weiterbildung macht aber vor allem am Wochenende keine Pause. Das stört den Ruhepol, wie sich Rogner treffend selbst beschreibt, allerdings wenig. Er genieße den Kontakt mit den Studierenden am Wochenende sehr: „Die persönlichen Gespräche finde ich äußerst wichtig und sind eine Besonderheit in meiner Position.“ Der Lockdown sei diesbezüglich alles andere als förderlich gewesen.

 

Brachte Covid-19 auch positive Veränderungen?

„Der Online-Modus hat sich im Bereich der Weiterbildung herrlich entwickelt. Innerhalb der Hochschullehrgänge können wir in den kommenden Jahren weiterhin hybride Formen anbieten und damit unser berufsbegleitendes Studienangebot deutlich ausbauen.“

 

Ein Ausbau, der wohl auch Zentrumsleiterin Bettina Schuster-Winkler mit Stolz erfüllt. Mit ihr und Andreas Weissenbäck, dem Vizerektor für Lehre, arbeitet Rogner eng zusammen. Im Team des Hochschulpastoral ist Bernhard Schörkhuber einer seiner vertrautesten Kollegen. In diesem Bereich seien beide Andrea Taschl-Erber, der Vizerektorin für Religiöse Bildung, unterstellt.

 

Was muss jeder Tag haben, um ein guter zu werden?

„Trotz meines hohen Arbeitspensums finde ich jeden Tag besondere Momente mit meiner Familie“, strahlt Rogner, der seine Großfamilie als eines seiner Hobbys betrachtet. Neben dem Laufsport und seiner Tätigkeit als ehrenamtlicher Diakon bei Messen, Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen, sorgt vor allem seine Familie, zu der auch eine Frau und zwei Katzen gehören, für den nötigen Ausgleich.

 

Verraten Sie uns Ihr Erfolgsgeheimnis?

„Ich bin offen für Veränderungen und lasse diese auch zu“, betont Rogner, ohne lang darüber nachdenken zu müssen. Vermutlich befindet er sich gerade deshalb seit 2020 bereits in seiner nächsten Weiterbildung, dem Masterstudium für Religionswissenschaft an der Universität Wien. Gut nachvollziehbar, dass bei derart vielen Terminen und administrativen Aufgaben eines in seiner Arbeitstasche nicht fehlen darf: „Meine externe Festplatte.“ Für einen Reset seiner „internen Festplatte“ und zum Beladen seines persönlichen Energiespeichers verbringt er seinen Urlaub am liebsten in Tamsweg im Salzburger Lungau. Die Freude ist dementsprechend groß, die Gegend bald wieder zu besuchen.