TANJA MIKUSCH - Zielsetzung. Planung. Fortschritt.

Die Hochschulentwicklung

Die Hochschulentwicklung

Weiterentwicklung passiert kaum selbstständig, mit Sicherheit nicht grundlos und in den seltensten Fällen ohne konkreten Plan. Weiterentwicklung muss behutsam überlegt, strategisch analysiert und schrittweise umgesetzt werden. Beobachtung, Planung und Vernetzung spielen diesbezüglich auch in der Hochschulentwicklung entscheidende Rollen. Um als theoriegeleitete Begleitung zur Verfügung zu stehen, bedarf es zudem einer Zusammenschau sowie Reflexion aller relevanter Entwicklungen innerhalb und außerhalb einer Institution.

Neben strategischen Weichenstellungen, der (Mit)Entwicklung von Zielen, Vorhaben sowie Handlungsoptionen und der daraus folgenden Ableitung operativer Maßnahmen, kümmert sich die Hochschulentwicklung an der KPH Wien/Krems vor allem auch um ein angemessenes Projektmanagement. 
 

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Im Gespräch

„Zwischendrin die Zertifizierungsprüfung.“

Wer, wenn nicht eine Projektmanagerin, könnte dafür besser geeignet sein? Tanja Mikusch absolvierte ein Pädagogik-Studium in Graz und Wien, befindet sich mitten im Dissertationsstudium Philosophie im Bereich der Bildungswissenschaft und bestand nebenbei die Zertifizierungsprüfung der PMA (Projekt Management Austria)/ IPMA (International Project Management Association) zur Projektmanagerin. Nachdem sie zehn Jahre am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektkoordinatorin im Bereich der Schul- und Bildungsforschung tätig war, gehört sie seit Oktober 2020 zur Stabstelle der Hochschulentwicklung an der KPH Wien/Krems.

„Drehen Sie mich eine Runde im Kreis und ich werde fragen, ob ich schon mal da war“, erinnert sich die gebürtige Kärntnerin an ihren ersten Tag in Strebersdorf. Schmunzelnd erzählt sie von der Führung durch das Gebäude der KPH. „Wir waren an Orten, die ich nie im Leben wiederfinden werde“, offenbart Mikusch ihre Orientierungskünste. 

Räumliche Orientierung ist im Bereich der Hochschulentwicklung glücklicherweise Nebensache. Worin liegen Ihre Stärken und Arbeitsschwerpunkte?
 „Meine Aufgaben werden je nach Priorität für eine bestimmte Laufzeit und in Absprache mit dem Rektorat identifiziert und in der jährlichen Ziel- und Leistungsvereinbarung spezifisch festgelegt“, erklärt Mikusch. Im derzeitigen Studienjahr liege der Fokus auf den SDGs (Sustainable Development Goals) sowie der Etablierung und Implementierung eines Qualitätsmanagement-Systems: „Hierfür arbeite ich eng mit dem Qualitätsmanagement der KPH zusammen.“ Im Rahmen des SDG-Schwerpunktjahres seien der Vizerektor für Forschung und Internationales, Thomas Krobath, und Georg Blaha ihre Hauptansprechpartner. Als ausgebildete Kindergarten- und Hortpädagogin umfasst ihr breitgefächertes Einsatzgebiet zudem die Lehre in der Elementarpädagogik.
 

„Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.“

Dementsprechend abwechslungsreich und unterschiedlich seien ihre Arbeitstage. Eines habe allerdings durchwegs Priorität: Nachhaltigkeit. Diese Einstellung spiegelt sich auch, abseits von Covid-19 und dem damit verbundenen Homeoffice, in ihrem Arbeitsweg wider: „Für mich ist die Strecke zur KPH eine Weltreise, da ich von einem Ende der Stadt zum anderen muss.“ Mikusch sei deshalb öffentlich unterwegs, im Sinne der Nachhaltigkeit und um sich nicht von einem Stau in den nächsten zu quälen. „Außerdem hat man auf diese Weise seine E-Mails schon abgearbeitet, noch bevor man am Schreibtisch sitzt“, unterstreicht Mikusch die Vorteile öffentlicher Transportmittel, „…und lesen kann ich auch, was im Alltag sonst leider viel zu kurz kommt.“

Apropos Alltag. Wir wissen nun, dass Sie gerne lesen. Kommen Sie auch abseits der Öffis dazu? Wie dürfen wir uns Ihren Arbeitstag vorstellen?
„Der Wecker klingelt meist um 6.20 Uhr. Bevor ich unser Kind wecke und für den Kindergarten vorbereite, mache ich mich fertig“, schildert Mikusch. Ehe sie über ihr Glück spricht, mit „relativ wenig Schlaf“ auszukommen, lassen Erzählungen über ihr Frühstücksritual vermuten, welches Geheimnis dahintersteckt: „Für mich gibt es nur Kaffee, aber davon am besten literweise.“
 

Video-Telefonie zum Frühstück

Das Frühstück beinhaltet aber noch weitere Rituale. Und dafür habe es nicht erst Covid-19 gebraucht. „Bei uns wurde bereits vor Corona täglich mit den Großeltern video-telefoniert“, verrät die Mutter einer vierjährigen Tochter, die nach dem Telefonat in den Kindergarten gebracht wird. „Nachdem das mein Mann übernimmt, kann ich bereits im Homeoffice zu arbeiten beginnen“, Mikuschs derzeitiger Alltag sei von unzähligen Videokonferenzen geprägt, „…mit eingeplanten Kaffeepausen versteht sich.“

Am Nachmittag werde das Töchterchen abgeholt und ein Spielplatz besucht: „Diese Zeit gehört, sofern nicht gerade Lehre ansteht, meiner Tochter und mir.“ Während das Abendessen „ausgezeichnet und mit viel Begeisterung“ von ihrem Mann zubereitet wird, dürfe die anfallende Hausarbeit erledigt werden. Nach dem Essen wird das Kind zu Bett gebracht: „Die Zeit des Einschlafens nutze ich meist, um selbst am Ebook-Reader zu lesen.“ An dieser Stelle wird die Fachliteratur auch gerne gegen „leichte Unterhaltung“ eingetauscht. 
 

„Am Abend wird Angefangenes fertiggestellt.“

Die weitere Abendgestaltung hänge davon ab, was noch erledigt oder abgeschlossen werden müsse: „Von Haushalt über Vor- und Nachbereitungen der Lehre bis hin zur Fertigstellung von Artikeln oder dem Abarbeiten von E-Mails.“ „Und manchmal sitze ich auch einfach nur vor dem Fernseher“, gesteht Mikusch. Vor 23 Uhr gehe sie selten ins Bett, doch hier sei wohl wieder das Geheimelixier erwähnt.

Ihr Talent für Projektmanagement scheint auch privat gut zu funktionieren. Was ist das Schönste an Ihrem Tag?
„Dazu gehört definitiv das Abendessen mit meiner Familie und die Tatsache, dass unsere kleine Tochter dem Papa bereits fleißig beim Kochen hilft. Diese gemeinsame Zeit ist wertvoll“, schwärmt Mikusch. Beim Essen werde auch gerne ein Glas Wein genossen. Genießen und abschalten könne sie auch beim Lesen: „Ich liebe Bücher und bin eine absolute Leseratte, doch leider hat auch mein Tag nur 24 Stunden.“ 
 

Was hat sich seit Covid-19 für Sie verändert?

„Die Kommunikation ist eine andere geworden. Obwohl es das Arbeitsleben erleichtern kann, wenn der Weg zur Arbeit wegfällt, fehlt der zwischenmenschliche Kontakt. Gerade als Neuling an der KPH wäre das Plaudern mit Kolleg*innen, der Austausch über Interna oder auch die Möglichkeit, einfach mal nebenan anklopfen und nachfragen zu können, sehr hilfreich“, erzählt Mikusch über den etwas ungewöhnlichen Weg, dennoch in einer neuen Institution „Fuß fassen zu können.“

Als strukturierte, organisierte und herzliche Frau, wie sie sich selbst beschreibt, ist ihr das dennoch großartig gelungen. Nun heißt es „Daumen drücken“ für den Abschluss ihrer Dissertation und gespannt sein auf weitere Projekte der Zukunft, „die sich bestimmt zeigen werden.“