RICHARD PIROLT - Aufbau. Pflege. Evaluation.

Das International Office

 

 

Das International Office

Internationale Vernetzung erfordert internationales Denken und Handeln. In welch harmonischem Wechselspiel von Einfallsreichtum, Offenheit, Mut und Initiative eine derartige Arbeit funktionieren kann, beweist das Team des International Office der KPH Wien/Krems. Partnerschaftliche Kooperationen mit mehr als 100 Universitäten und Hochschulen weltweit sprechen für sich. Ein Erfolg, der sich sowohl auf wissenschaftlicher als auch praxisorientierter Ebene widerspiegelt.

Studierenden und Lehrenden steht eine Bandbreite an Alternativen des internationalen Austausches zur Verfügung. Detaillierte Beratungen diesbezüglich bietet das Team des International Office. In deren Aufgabenbereich fällt ebenso die Betreuung von Studierenden und Lehrenden, die von Partnerhochschulen an die KPH entsendet werden. Grenzübergreifendes Arbeiten zählt zu deren täglicher Routine. Neben Erasmussemester, International Weeks und Auslandspraktika werden auch internationale Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Lehraufenthalte und Trainingsprogramme an Partnerinstitutionen organisiert.

Im Gespräch

„Quer durch den Kontinent.“

„Einen der wohl spannendsten Berufe, den die KPH zu vergehen hat“, wie er es selbst bezeichnet, hat Richard Pirolt. Seit Oktober 2020 trägt er die Gesamtverantwortung für das International Office der KPH Wien/Krems. Die Menschen „quer durch den Kontinent und teilweise auch weit darüber hinaus“ zu verbinden, gehört bereits seit 2011 zu einer seiner Tätigkeiten. Im Jahr 2008 kam der gebürtige Kärntner als Lehrer an die Praxisvolksschule der Kirchlich Pädagogischen Hochschule nach Strebersdorf, wo er sieben Jahre unterrichtete und Studierenden im Unterrichtspraktikum als Betreuer zur Verfügung stand.

Neben der Leitung des International Office hält er Lehrveranstaltungen für internationale Studierende, begleitet deren Pädagogisch-Praktische Studien und kümmert sich um die Lehre im Fachbereich Musik, wo er als begeisterter Klavier- und Orgelspieler hauptsächlich die Instrumentalausbildung Klavier betreut.
 

Musiker aus Leidenschaft

Sein Enthusiasmus für Musik ist es auch, der ihm u.a. den nötigen Ausgleich im Alltag liefert. Als Organist und Mentor der Jugendband ist Richard Pirolt regelmäßig in der Pfarre Strebersdorf im Einsatz. Zudem findet auch an der KPH kaum eine Veranstaltung ohne dessen musikalischer Begleitung statt. In diesem Zusammenhang stets an seiner Seite stehen Sabine Mayer und Daniela Treffner. „Die großartige Zusammenarbeit mit meinen Sängerinnen zählt auf jeden Fall zu den Highlights im Laufe meiner KPH-Karriere.“

 

Zusammenarbeit scheint in Ihrem Bereich enorm wichtig zu sein. Mit wem kooperieren Sie regelmäßig?

„Viele Dinge müssen vorbesprochen und durchdacht werden. In solchen Fällen ist Input sehr wertvoll. Dementsprechend voll ist meine Mailbox und hoch meine Telefonrechnung“, schmunzelt der engagierte Wahlwiener. Aufbau, Pflege und Evaluation der internationalen Beziehungen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Rektorat. Zudem sei auch die Zusammenarbeit mit der Nationalagentur Erasmus+ und dem damit verbundenen Antrags-, Rechnungs- und Berichtswesen unerlässlich.

In Fragen des International Office gelte vor allem der Vizerektor für Internationales, Dr. Thomas Krobath, als Ansprechperson. Die Lehre betreffend stehe ihm die Institutsleiterin für Ausbildung, Mag. Dagmar Lagger, mit Rat und Tat zur Seite. „Zu meinen engsten Kooperationspartnern zählen auf jeden Fall meine Mitarbeiterin Kathrin Claassen, der Vizerektor, meine Assistentin Cornelia Klaps sowie mein Vorgänger in dieser Funktion, Thomas Schrei“, fasst Pirolt zusammen. Letzterer betreue u.a. den sehr wichtigen Bereich der International Credit Mobility.

Als Leiter des International Office müssen Sie in jedem Fall den Überblick bewahren. Wie kann man sich Ihren Arbeitsalltag vorstellen?
Um sowohl die Betreuung der Lehrenden- und Studierendenmobilitäten zu koordinieren, als Anlaufstelle für sein Team in jeglichen Fragen zur Verfügung zu stehen und die Teilnahme an Konferenzen und (inter)nationalen Foren unterzubringen, legt Pirolt Struktur an den Tag. „Meine erste E-Mail-Runde startet um 7.30 Uhr. Zuerst muss ich jene Dinge, die über Nacht in der Mailbox gelandet sind, priorisieren. Im Anschluss starte ich mit Klavierunterricht in den Vormittag. Das macht sogar online eine Menge Spaß. Außerdem stehen Beurteilungen von Studierendenleistungen auf Moodle am Programm.“

Auch das operative Tagesgeschäft wie Beratungen laufe derzeit hauptsächlich online über die Bühne. Am Nachmittag widmet sich der einstige Volksschullehrer jenen Dokumenten und Projekten, die mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die letzte E-Mail-Runde erfolge meist „spätabends“, falls noch etwas dringend beantwortet werden müsse: „Mein Tag ist sowohl strategisch als auch operativ sehr abwechslungsreich.“ Obwohl er versuche, diese Alltagsroutine durchzuziehen, „platzt häufig etwas herein und macht meine Arbeitstage bunt.“ 
 

Vom Eishockey-Spieler zum Gärtner

Zwei Fixpunkte seien in Pirolts Leben allerdings beständig: „Das gemeinsame Abendessen mit der Familie und die Hundespaziergänge frühmorgens und spätabends.“ Der Ausgleich zum Berufsalltag gelingt ihm zudem an der Seite seiner Lebensgefährtin bei der „Firmlingsvorbereitung“ in der Pfarre Strebersdorf. Und wenn er nicht gerade als Teil einer Band in die Tasten greift, sitzt er bei sommerlichen Temperaturen am Mountainbike. Gemeinsam mit dem Sohn seiner Lebensgefährtin düst er gerne auch Downhill-Strecken hinunter. „Wobei er mir klarerweise auf und davon fährt“, verrät Pirolt und erzählt vom anschließenden Servicieren der Bikes „in unserer Garagenwerkstatt.“

Außerdem „liebt“ er seinen kleinen Garten: „Wir ziehen etwas Obst und Gemüse und freuen uns an allem, was blüht und gedeiht.“ Wer jedoch aus Kärnten stammt, „wächst entweder auf Skiern oder Eisschuhen auf.“ Pirolt konzentrierte sich auf Zweiteres und spielt Eishockey. Dass er fast um die Ecke „im historischen Herzen von Strebersdorf“ wohnt, kommt dem Naturliebhaber nicht ungelegen: „Ich kann mir aussuchen, entweder knapp zehn Minuten zur KPH zu spazieren oder in drei Minuten mit dem Fahrrad dort zu sein.“ 

Als Mitentwickler des Begabungssiegels haben Sie im Stadtschulrat für Wien einen bleibenden Eindruck hinterlassen. In Ihrer Zeit an der Praxisvolksschule ist es Ihnen mit „tabkids“ gelungen, den Einsatz von Tablet-PCs im Unterricht zu etablieren. Welche Ziele haben Sie derzeit vor Augen?
„Es ist in Planung, das Erasmus+-Programm in den kommenden Jahren auf eine rein digitale Abwicklung umzustellen. Klarerweise ist es mir ein besonderes Anliegen, die KPH im Bereich internationaler Mobilität und Vernetzung möglichst gut zu positionieren. Außerdem möchte ich mein Augenmerk in der Lehre neben den bisherigen Feldern auch verstärkt auf die Begabungsförderung richten“, verrät der Master of Education-Absolvent der University of Derby (UK), der selbst einen Lehrgang für Begabungs- und Begabtenförderung abgeschlossen hat und als „Specialist in Educating the Gifted“ bezeichnet werden darf.
 

Was hat sich seit Covid-19 verändert?


„Ich arbeite seit dem ersten Lockdown viel im Homeoffice, komme weit weniger ins Office. Besprechungen haben sich weitgehend in den virtuellen Raum verlagert“, erzählt Pirolt. Positiv betrachte er die Zeitersparnis bei Online-Meetings, für die früher ganze Reisetage verbraucht wurden. Dennoch vermisse er internationale Dienstreisen, da viele informelle Kontakte wegfallen: „Covid-19 brachte Licht und Schatten.“
 

„Stets die Augen offen halten.“

Hätte er drei Wünsche frei, würde er Covid-19 gerne besiegen, Kriege beenden und mehr Zeit zur Verfügung haben. Umso dankbarer sind wir für dieses Gespräch und den damit verbundenen Alltagseinblick in Zeiten wie diesen. Pirolts Offenheit für Neues deutet in jedem Fall darauf hin, dass spannende Projekte im International Office mit entgegengestreckten Armen empfangen und gerne umgesetzt werden.